Süddeutsches Kaltblut


Süddeutsches Kaltblut

  • Durchschnittliches Stockmaß von 160 - 168 cm.
  • Meistens Füchse mit heller Mähne und Schweif, aber auch Braune und Rappen, (selten Schimmel, Tiger und Mohrenköpfe)
  • Großrahmig gebaut und gut bemuskelt
  • Tiefer Rumpf und lange, breite gespaltene Kruppe
  • Kräftiger Hals, mittellang und gut aufgesetzt
  • Kräftige und gut ausgebildete Gelenke, wenig Kötenbehang.
  • Harte Hufe
  • Raumgreifende Schritt- und Trabpferde
  • Ausgeglichenes Temperament
  • Hart und Anspruchlos



Das Süddeutsche Kaltblut hat ihren Ursprung in der Österreichischen Kaltblutrasse "Noriker"

Der Name Noriker wurde allgemeingültig für die Rasse

- bis auf eine Ausnahme -

erst im Jahr 1939 eingeführt. Bis dahin unterschied man den Pinzgauer Noriker im schwereren Typ und den sogenannten Oberländer - ein etwas leichteres Pferd.

Die Wurzeln des Oberländers gehen zurück bis ins 18. Jahrhundert, einer Zeit, in der es rege Wechselbeziehungen zwischen Österreich und Bayern gab, die sich auch auf die Pferde auswirkten. Im Jahr 1769 wurde dann vorübergehend in Bayern eine eigene Staatsbeschälung eingeführt, die sich allerdings in der Deckhengstauswahl sehr an die Erfordernisse des Heeres nach leichteren Pferden anpaßte. So fand man unter den bayrischen Staatsbeschälern der damaligen Zeit vor allem Hengste verschiedener Warmblutrassen wie Holsteiner, Oldenburger und Ostfriesen.

Diese leichteren, edleren Vatertiere wurden in Bayern mit den einheimischen Stuten, die bis dahin alle auf norischer Zuchtgrundlage gezüchtet waren, verpaart. Hieraus entstand im Laufe der Zeit natürlich ein wesentlich leichteres Pferd, als es der bisherige Noriker war.

Dieses Pferd verbreitete sich im gesamten bayrischen Oberland - daher der Name Oberländer, der 1920 sogar offiziell mit einem eigenen Brand eingeführt wurde. Das Oberländer-Gestütbuch existierte bereits seit 1906.

In dieser Zeit gab es also zwei Zuchtrichtungen des Norikers, nämlich die des schweren Pinzgauer Norikers und die des leichteren Oberländers.

Als der Erste Weltkrieg ausgestanden war und die Landwirtschaft dann wieder nach einem schwereren Pferd verlangte, wurde mit der Einführung von 50 Original Pinzgauer Stuten durch das bayrische Gestüt Schwaiganger dann in Bayern wieder ein Umzüchtungsprozess in Richtung Masse in Gang gesetzt. 1939 führte der Reichsverband für Zucht und Prüfung deutschen Kaltbluts dann offiziell den Namen Noriker auch für die Oberländer ein.

Dieser wurde in Österreich bis heute beibehalten. In Deutschland jedoch

- und das ist die eine erwähnte Ausnahme -

erhielt der Noriker 1948 durch die DLG = Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft den Namen "Süddeutsches Kaltblut"!


Ansprechpartner:


Landesverband bayrischer Pferdezüchter e.V.

Landshamer Straße 11
D-81929 München

Oberbayerischer Pferdezuchtverband